Schuppen
Eine schuppige Kopfhaut kann unterschiedliche Ursachen haben.
Fettige Haare können zu Schuppen an der Kopfhaut führen. In den Kopfhautporen lebt der Hefepilz namens Malassezia furfur oder auch Pityrosporum ovale. Bei einer gesteigerten Talgproduktion hat dieser Hefepilz viel Futter. Er verstoffwechselt die Fette und scheidet freie Fettsäuren aus. Diese führen zu einem Ekzem der Kopfhaut. Es kommt zu Schuppenbildung. Eine leichte Kopfhautschuppung nennt man hierbei Pityriasis simplex. Sobald sie etwas ausgeprägter ist hat sie einen Krankheitswert und wird als seborrhoisches Kopfhautekzem bezeichnet. Für die Therapie eignen sich Antipilzshampoos zu mit Wirkstoffen Ciclopiroxolamin oder Ketoconazol. Bei starken Symptomen kann für einige Tage eine Cortison-Lösung oder -Schaum auf die Kopfhaut aufgetragen werden. Die Ekzembeschwerden gehen deutlich zurück.
Auch die trockene Kopfhaut führt zu Schuppung. Einer trockenen Kopfhaut fehlt einerseits das Fett aus den Talgdrüsen und andererseits sind zu wenig schützende hauteigene Fette vorhanden, die die Epidermis (oberste Hautschicht) produziert. Die Epidermis produziert im gesunden Gleichgewicht Lipide, in die die schützenden Hornzellen eingebettet sind. Diese haben die Funktion der Hautschutzbarriere. Ist die Hautschutzbarriere gestört, kommt es zu einem gesteigerten Verlust von Feuchtigkeit aus der Kopfhaut. Dies kann durch eine übermäßige Entfettung der Kopfhaut mit aggressiven Shampoos zustande kommen, aber auch genetisch bedingt sein, wie z. B. bei Neurodermitis oder durch Veranlagung für Allergien, Ekzeme und trockene Haut (Atopie). Betroffene sollten hier grundsätzlich zu einem milden, nicht stark schäumenden Shampoo greifen, das keine Duftstoffe enthält, mit Lipiden angereichert ist, oder Urea (Harnstoff) enthält. Urea ist ein natürlicher Feuchthaltefaktor, der dazu führt, dass Feuchtigkeit in der obersten Hautschicht gebunden wird und diese sich regenerieren kann. Bei trockener Kopfhaut und trockenem Haar ist es sinnvoll, die Haare nicht täglich zu waschen. Heißes Wasser führt zu einer stärkeren Austrocknung der Kopfhaut und auch zu Schuppung.
Weitere Ursachen für Schuppenbildung sind Kontaktallergien, die zu juckenden Ekzemen führen mit Pickelchen, Rötungen und manchmal Bläschen. Shampoos und Haarfärbemittel werden oft nicht vertragen und müssen dann unbedingt gemieden werden. Der Hautarzt muss einen Allergietest mit Pflastern auf der Rückenhaut durchführen, um herauszufinden, gegen welchen Stoff die Kopfhaut allergisch reagiert. Diese Erkrankung nennt man dann ein Kontaktekzem. Auch Hautpilze können sich auf der Kopfhaut ansiedeln und zu Schuppen führen. Gefährlich werden Hautpilze dann, wenn sie sich tief in die Kopfhaut eingraben und entlang des Haarschaftes in die Poren einwandern. Hier besteht akute Gefahr des vernarbenden Haarausfalls. Die Haare können dann nie wieder wachsen und es kommt zu fleckiger Glatzenbildung.