Wann sind Haare schön?
Sie sind es, wenn sie glänzen, dicht sind, und das Gesicht lieblich umspielen. Sie sind schön, wenn die Kopfhaut auch gesund ist, nicht zu wenig und nicht zu viel Fett, diese schmückenden Hornfäden belegt.
Haare sind tote Hornfäden, die Pigmente einlagern und durch einen leichten Fettfilm, der sich von der Kopfhaut auf sie ausbreitet, geschmeidig gehalten wird.
Entwicklungsgeschichtlich handelt es sich um Überreste unseres Fells. Daher kommt es bei einigen Menschen auch zu einem spürbaren „Fellwechsel“, also einem Haarausfall im Herbst. Haare schützen vor Sonnenstrahlung, Wärmeverlust, Insekten und helfen beim Verteilen zarter Duftsignale. Schönes und gesundes Haar führt zu Wohlgefühl und ist sehr anziehend.
Über den Haarfaden kann sich der Kopfhauttalg verteilen. Dadurch kommt es zu einem schönen Glanz im Haar und auch Duftstoffe aus den Kopfhautdrüsen werden gut verteilt. Das Haar wird durch den Talg geschmeidig gehalten. Talg wirkt Austrocknung, Haarspliss und fehlendem Glanz entgegen.
Die kräftigen Kopfhauthaare wachsen nach einem festen Zyklus. Die Wachstumsphase (Anagenphase) dauert 3–6 Jahre. 85–90 % der Kopfhaare befinden sich im gesunden Zustand in diesem Wachstumsstadium. Danach folgt eine Phase der Haarwurzelrückbildung (Katagenphase), in der das Haar nicht mehr wächst. Sie dauert nur etwa drei Wochen an und nur etwa ein Prozent aller Kopfhaare befinden sich in diesem Stadium. Die letzte Phase ist die Ruhephase (Telogenphase) genannt. Auch hier wachsen die Haare nicht mehr, sondern bereiten sich auf das Ausfallen vor. Diese Phase dauert etwa 2–4 Monate an und 9–14 % der Kopfhaare befinden sich in diesem Stadium. Wenn mehr Haare als 9–14 % in die Telogenphase übertreten, nimmt der Betroffene dies als Haarausfall. Dieser kann phasenweise auftreten oder aber auch dauerhaft. Spätestens hier ist ein Gang zum Arzt unerlässlich.
- Gesunde Haare weisen einen gesunden Organismus hin.
- Wenn alle Schilddrüsen- und Geschlechtshormone im Gleichgewicht und die Speicher für Spurenelemente gut gefüllt sind, können die Haare gut und gesund sprießen.
- Das einmal aus der Kopfhaut ausgetretene Haar kann sich von nun an allerdings nicht mehr erneuern oder regenerieren. Ein sorgsamer Umgang ist wichtig, denn ein einmal geschädigter Haarfaden lässt sich kaum reparieren und muss abgeschnitten werden.
- Für gesundes Haar ist eine gesunde Kopfhaut wichtig. Wer seine Kopfhaut malträtiert und sie zu vielen aggressiven Substanzen oder Hitze aussetzt, fügt auch dem Haarfa-den Schaden zu.
- Ein blonder Mensch hat durchschnittlich 150 000 Haare auf dem Kopf, Braunhaarige 110 000 Haare und Rothaarige nur 90 000 Haare. Jeden Tag verliert ein Erwachsener bis zu 100 Haaren. Solange die Haarwurzeln gesund sind, wachsen jeden Tag etwa genauso viele nach.